„Hast du heute Abend schon etwas vor?", fragt mich James, doch ich kann mich nicht auf ihn konzentrieren, denn meine Gedanken sind bei Logan. Ich vermisse ihn und möchte zu ihm, auch wenn ich weiß, dass das nicht möglich sein wird. Eine Hand schiebt sich in mein Blickfeld, James winkt vor meinen Augen und versucht mich in die Realität zurück zu holen. „Hm?", ich blicke auf und versuche mir James' Frage in den Sinn zu rufen. „Ich habe gefragt, ob du heute Abend was vorhast.", wiederholt er. Will er mich zu einem Date ausführen? Ich überlege, weshalb er wissen möchte, ob ich Zeit für ihn habe. Vielleicht fällt mir noch eine gute Ausrede ein. Da ich aber ein schlechtes Gewissen habe und mir nichts einfällt, stimme ich James zu: „Ja, denk' schon." James Gesicht heitert sich auf, er scheint sich zu freuen, aber warum? „Wieso?", stelle ich die Gegenfrage. „Ich besuche gegen sechs Uhr meine Eltern und ich dachte mir, dass du mitkommen könntest.", James lehnt sich zurück in den Stuhl, auf dem er sitz und wartete gespannt auf meine Reaktion. Ich habe gar keine Lust mitzukommen. Starr sehe ich in James' Gesicht. „Klar, wieso nicht? Ich muss nur vorhin noch ein paar Dinge erledigen.", sage ich schnell, damit James nicht merkt, wie ungern ich auf ein Familientreffen möchte. „Super!", James schlägt seine Hände zusammen und erhebt sich vom Holzstuhl. Die Beine scharren am Küchenboden. „Bist du bis halb sechs fertig?" Ich nicke stumm und hoffe, flüchten zu können. James verschwindet ihm Flur, während ich Löcher in die Luft starre. Mit einem Schlüsselbund in der Hand und Sonnenbrille auf seiner Nase, kehrt James zurück in die Küche und verabschiedet mich mit einem Kuss. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Ich weiche seinen Berührungen nicht mehr aus und lasse jeden feuchten Kuss auf der Wange oder auf den Lippen zu. Es ist schon zur Gewohnheit geworden, ich fange an, es zu akzeptieren. Und doch ist jede Art von Zärtlichkeit eine Lüge und ohne Gefühle- meinerseits. Nicht mehr lange! Schon bald wird es anders aussehen. Das Aufheulen eines Automotors- James' Auto -reißt mich zurück in die Wirklichkeit und ich zucke leicht zusammen. James ist weg gefahren, vermutlich ins Studio um neue Musik aufzunehmen, ich habe nicht zugehört.
Nachdem ich mir ebenfalls meinen Autoschlüssel geschnappt habe, fahre ich Richtung West Los Angeles. Die Straßen sind laut. Das Radio spielt angesagte Hits. Die Sonne scheint senkrecht auf die Straße, die in der Ferne schimmert. Sobald ich mein Ziel erreicht habe, verlangsame ich die Geschwindigkeit, bis das Auto vor der Mauer stehen bleibt.
Ich kann von Glück reden, dass bei Logan kühler Schatten herrscht, denn der heutige Tag ist wärmer als alle anderen Sommertagen, dabei haben wir Mitte Mai. Ich setze mich in den Rasen, lehne meinen Kopf gegen den großen Stein, der dort steht und schließe die Augen. Ich erwische mich dabei, wie mir ein Grinsen über mein Gesicht huscht, als ich mich an die Vergangenheit zurück erinnere.„Du fragst dich sicher, weshalb ich so grinse, Logan!", ich schlage meine Augenlieder auf und grinse das Gras an. Meine Finger streifen über die Grashalme, die meine Handfläche kitzeln.
„Ich werde es dir verraten. Es war der Tag, an dem ich deine Eltern kennenlernte. Wir waren zu dem Zeitpunkt drei Monate zusammen, nicht auf den Tag genau, aber ungefähr. Du weißt, wovon ich rede. Ich weiß noch ganz genau, dass du mich ein Tag zuvor gefragt hast, ob ich am nächsten Tag schon etwas vorhatte. Ich war neugierig, weshalb ich nachfragte: „Ich müsste morgen Zeit haben. Wieso?" Logan grinste mich dümmlich an und wollte mir nichts verraten. Er wollte mich ärgern, dass wusste ich. „Komm schon! Sag's mir!", drängelte ich. Statt mir zu antworten, kitzelte mich Logan am ganzen Körper, bis ich Tränen lachen musste und keine Luft mehr bekam. Schließlich gab ich es auf und wartete gespannt, bis mir mein Freund von sich selbst aus erzählte, was er zu verbergen hatte. Am selben Abend saßen wir zusammen auf seiner Couch und schauten einen Film, irgendein Liebesfilm, nicht gerade Logans Ding, aber ich liebte Liebesfilme, ich mochte es kitschig und romantisch. Logan schien den Film nicht zu interessieren, er starrte auf sein Handy und summte innerlich irgendeine Melodie. Im Augenwinkel beobachtete ich ihn. Seine Finger tippten hin und wieder auf dem Touchscreen. Das Summen verwandelte sich zu einem Nuscheln, bis Logan einen 90er Song komplett auswendig sang. Ich hatte ihn zwar schon öfters singen gehört, doch seine Stimme fiel mir erst damals auf. Seine Stimme war männlich, ich war zwar kein Musikprofi, aber meiner Meinung nach traf er alle Töne, er hatte Talent. Wieso machte er nichts mit Musik? „Ist was?", fragte mich Logan verwundert. Offensichtlich hatte er bemerkt, dass ich ihn beobachtete. „Hast du schon mal ans Singen gedacht? Eine Karriere als Sänger oder sowas?!", schlug ich vor. „Wie kommst du den darauf?", er zog eine Augenbraue hoch. „Das eben klang echt gut!" Er verstand nicht, was ich ihm versuchte zu erklären, weshalb ich ihm auf die Sprünge half: „Ich bin zwar kein Musikexperte, aber ich finde du kannst gut singen!" „Danke", er gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Aber ich bleibe momentan bei der Filmbrache. Habe ich dir schon erzählt, dass ich mich für einige Rollen beworben habe?" Ich schüttelte meinen Kopf und so erzählte mir Logan alles über seine Pläne bis in die Nacht. Müde gingen wir zu Bett. Ich kuschelte mich an ihn, während er mich mit seinem Arm an sich zog und festhielt. Mein Kopf lag auf seiner Schulter und ich küsste seinen Nacken. Seine Finger streichelten zart meinen Oberarm, der oberhalb lag. Meine Fingerspitzen zeichneten Kreise und Formen auf seiner nackten Brust. „Ich fahre morgen übrigens zu meinen Eltern nach Texas.", sagte Logan mit rauer Stimme. Meine Bewegungen hörten abrupt auf. Das bedeutete, dass er von Freitag bis Sonntag- spätestens Montag- weg sein würde. Doch Logan hatte seinen Satz noch nicht beendet. „Dich werde ich natürlich mitnehmen." Was? Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, ich freute mich sogar sehr darüber, dass ich das Wochenende mit Logan verbringen konnte, aber ich kannte seine Eltern noch nicht. Der Gedanke sie am nächsten Tag schon kennenzulernen, bereitete mir Bauchschmerzen. Ich konnte mir gut vorstellen, dass sie gute Menschen sein würden, dennoch hatte ich ein mulmiges Gefühl. „Aber lass uns morgen darüber reden. Wir müssen früh raus. Zwanzig Stunden Fahrt bis nach Dallas.", Logan küsste meine Stirn und legte seinen Kinn auf meinen Haaransatz. Ich musste meine Gedanken sortieren. Mir würde eine zwanzigstündige Fahrt bevorstehen, zwanzig Stunden das Gefühl der Nervosität, vielleicht auch etwas Angst. Bevor ich mir jedoch weitere Gedanken machen konnte, hörte ich neben meinem Ohr ein lautes Schnarchen. Logan war sofort eingeschlafen. Unglaublich! Dieser Kerl schläft nach fünf Minuten der Stille sofort ein. Allerdings konnte ich mich nicht weiter beschweren, denn auch meine Lieder wurden schwerer, daraufhin schlief auch ich ein.
Am nächsten Morgen lag ich alleine in Logans Bett. Ich streckte meine Glieder von meinem Körper und tastete mit meinen Fingerspitzen nach Logans Wärme. Das weiße Bettlaken fühlte sich kühl an. Logan musste wohl schon länger auf den Beinen sein. Was er wohl macht? Ich setzte mich aufrecht hin und fuhr mir mit der Hand durch die Haare, wobei sich meine Finger in den Haaren verfingen. Gereizt versuchte ich sie aus den Knoten zu lösen. Mein Blick schweifte zur Uhr, 6.06am. Als ich realisierte, was mir bevorstehen würde, ließ ich mich ruckartig zurück in das Kissen fallen und schloss meine Augen. Die Schlafzimmertür öffnete sich lautlos und ein leichter Windzug kitzelte meine nackten Füße, die aus der Decke hervor schauten. Im nächsten Augenblick spürte ich zarte Finger an meiner Wange und eine leichte Berührung auf meiner Stirn. Er flüsterte mir ins Ohr: „Wach auf, Baby. Wir müssen los!" Logans Stimme beruhigte mich. Ich tat so, als ob ich weiter schliefe, nur um Logans Zärtlichkeit weiter hin zu genießen. Seine Lippen wanderten an meinen Schläfen zu meinem Mund. Sobald sie auf meinen Lippen lagen, lächelte ich in den Kuss hinein und machte ihm somit klar, dass ich wach war. „Ich habe unsere Sachen schon gepackt. In der Küche ist noch dein Frühstück, dann können wir schon losfahren.", hauchte mir Logan ins Ohr und verschwand darauf hin im Bad. Kurz darauf hörte ich das Wasser in der Dusche plätschern. Ich stieg aus dem Bett und schlenderte in Logans Klamotten in die Küche, um zu frühstücken. Im Flur standen eine große Sporttasche und meine Handtasche bereit, um in den Kofferraum verstaut zu werden.
Ich wartete im weißen Auto auf Logan und schaute aus dem Fenster, wie er an der Tanksäule Tank nachfüllte. Der beißende Geruch von Benzin drang durch die Klimaanlage ins Innere. Ich betrachtete mich im Außenspiegel. Das Make-Up war dezent gehalten, ich wollte so natürlich wie möglich Logans Eltern gegenübertreten. Dasselbe galt für die Klamotten. Dennoch fühlte ich mich unwohl. Wenige Meilen von Texas entfernt. Wir befanden uns in Las Cruces, New Mexico. Je näher wir Logans Heimatstadt kamen, umso nervöser wurde ich. Nachdem wir die Grenze zwischen New Mexico und Texas hinter uns gelassen hatte, gab Logan Gas und fuhr mit Höchstgeschwindigkeit die Autobahn entlang. In Midland machten wir eine Pause. Die Nacht war bereits eingebrochen und Logan brauchte etwas Schlaf. Wir hatten fünfzehn Stunden Fahrt und Tausendeinhundert Meilen hinter uns. Bis nach Dallas war es zum Glück nicht mehr weit, sagte Logan. Wir verbrachten eine Nacht in einem Hotel und verließen am darauf folgenden Morgen um sieben Uhr das Zimmer und setzten unsere Reise nach Dallas fort. Colorado City, Abilene, dann Fort Worth, die Vorstadt von Dallas. In wenigen Minuten würde ich Logans Heimat und Familie kennenlernen. Ich war nervös wie noch nie, meine Hände fingen an zu schwitzen und mein Herz raste. Logan musste meine angespannte Stimmung wahrgenommen haben, denn er nahm meine Hand in seine Rechte und drückte sie, er küsste den Handrücken und sagte, um mich zu beruhigen: „Keine Sorge! Sie werden dich lieben." Mein Blick wanderte zu ihm und ich spendete ein zögerndes Lächeln. „Was, wenn nicht?", fragte ich unsicher nach. Logan schüttelte bloß den Kopf und versicherte: „Sie werden es, vertrau mir!" „Was macht dich da so sicher?", hinterfragte ich mit zittriger Stimme, da wir uns einem Wohngebiet näherten. „Weil ich dich liebe!", Logan lächelte breit und schenkte mir einen sanften Blick. Es half mir, wie er meine Hand in seiner hielt und sie hin und wieder küsste. Dennoch war ich nervös, aber Logan konnte mich etwas beruhigen. Solange er in meiner Nähe war, senkte sich mein Blutdruck. Logan bog in eine Seitenstraße und steuerte ein Haus an, vermutlich das seiner Eltern und wo er aufgewachsen war. Ich zeigte auf das große Haus, welches ich vermutete, dass es das Elternhaus sei und fragte neugierig: „Ist es das?" Logan nickte eifrig, er schien sich sehr zu freuen. Sicher, er hatte seine Familie schon lange nicht mehr gesehen. Es war elf Uhr, als Logan sein Auto in der Einfahrt parkte, ausstieg und schnell um das Auto herum ging, um mir die Tür aufzuhalten. „Logan, das wäre nicht nötig gewesen.", versicherte ich ihm. „Ich will es aber so.", behauptete er, während er die Taschen aus dem Kofferraum holte. Bevor wir in den Vorgarten, der mit Sträuchern und Blumen übersäht war, gingen, streckte mir Logan seine freie Hand entgegen, die ich dankend annahm. Ich versuchte mich zu entspannen, allerdings klammerte ich mich wie eine Klette an Logans Arm, den das jedoch nicht zu stören schien. „Du brauchst dir wirklich keine Gedanken zu machen. Ich bin bei dir.", spendete mir Logan ein paar letzte Worte, bevor er an der Tür klingelte. Ich wusste nicht, wer oder was mich erwarten würde. Ich hoffte bloß, dass ich den Tag gut überstehen würde.
Die große Holztür vor meinem Gesicht öffnete sich lautlos und in einer fließenden Bewegung. Eine Hand hielt die Türklinke fest, während der Rest des Körpers der Person zum Vorschein erschien. Es war eine Frau, Logans Mutter. Ihren Namen kannte ich von Logan, allerdings hatte ich einen Aussetzer und der Name wollte mir nicht einfallen. Ihre Augen und ihr freundliches Lächeln fielen mir sofort auf. Sie wirkte sehr sympathisch. Hinter ihr erschien ein Mann, Logans Vater. Seinen Namen konnte ich gut behalten, Jeffrey Henderson. Ich konnte mir gut vorstellen, dass er ein lustiger Mensch sein musste. „Hallo Mom!", begrüßte Logan seine Mutter, während er sie fest umarmte und ihr einen Kuss auf die Wange drückte. Sie freute sich sehr, das sah man ihr an. Auch Jeffrey drückte seinen Sohn an sich und klopfte ihm väterlich auf die Schulter. Ich stand noch im Türrahmen und wartete, bis Logan seine Eltern begrüßt hatte. Seine Mutter kam auf mich zu und ich streckte meine Hand aus, um mich ihr vorzustellen, doch sie zog mich in eine herzliche Umarmung und sagte: „Willkommen in der Familie! Ich bin Pamela." Pamela! Das war ihr Name! Ich wusste, dass sie einen sehr besonderen Namen hatte. „Ich heiße Jeanni! Ihr Name klingt sehr schön!", versuchte ich mich ruhig und neutral zu verhalten. Pamela lächelte mich freundlich an und meinte: „Bitte, du kannst mich duzen. Wir sind doch alle eine Familie." Dankend nickte ich ihr lächelnd zu. Dann drehte ich mich zu Logans Vater, um auch ihn zu begrüßen. Auch er umarmte mich und stellte sich als ‚Jeffrey' vor. Ich fühlte mich sofort wohl. „Kommt doch erst einmal rein.", schlug Pamela vor. Sie machte uns Platz, damit wir an ihr vorbei kamen. Logan schulterte die große Sporttasche und steuerte das Treppenhaus an. Ich vermutete, dass sich die Schlafräume im oberen Stockwerk befanden. Meine Vermutung bestätigte sich, als Logan in ein Zimmer ging und die Tasche vor einem großen Bett stellte. Ich schloss die Tür hinter mir und näherte mich Logan. „Deine Eltern sind nett!", lächelte ich Logan an. „Sie lieben dich jetzt schon.", verriet er mir. „Ich weiß nicht mal, wieso ich so nervös war.", beichtete ich ihm. Logan schenkte mir ein verständnisvolles Lächeln, worauf hin sich seine Grübchen zeigten, und sagte, während er auf mich zukam: „Ich versteh dich." Logan umarmte mich und drückte mich an seinen Körper, dann fügte er hinzu: „Aber ich habe dir doch gesagt, dass du dir keine Sorgen machen musst. Glaub mir, der Tag wird heute schön." Ich spürte, wie er mir einen Kuss auf den Ansatz gab und ich schloss meine Augen, um den Moment in voller Länge zu genieße. Ein plötzliches Klopfen an der Tür holte mich und Logan wieder zurück. Wir lösten uns aus unserer Umarmung. Eine zarte Stimme drang hinter der Tür hervor: „Wir haben Kaffee und Kuchen für euch!" Daraufhin schaute ich Logan vielsagend ins Gesicht und fragte: „Hast du nicht noch eine kleine Schwester?" Logan nickte und sagte dann: „Ja, du wirst sie gleich auch noch kennenlernen. Lass uns runter gehen." Zusammen gingen wir Hand in Hand die Treppen hinunter ins Wohnzimmer, wo uns ein gedeckter Couchtisch mit Kuchen und Tassen empfang. Logan machte sich auf dem Ecksofa breit und machte neben sich Platz, sodass ich mich neben ihn setzten konnte, während er seinen Arm um mich legte. Wir unterhielten uns bis seine Eltern ins Zimmer kamen und sich ebenfalls setzten. Pamela bot uns ihren Tee und Kuchen an, die ich gerne annahm. Ich versteckte mich hinter meiner Tasse und trank einen Schluck der heißen Flüssigkeit, während Jeffrey sich mit seinem Sohn unterhielt. Hin und wieder stellte Pamela einige Fragen über uns. Für mich war es kein bisschen unangenehm, so wie ich es befürchtet hatte. Durch Logans Anwesenheit, war die Atmosphäre sehr angenehm und locker. Nachdem ich ein Kuchenstück verschlungen hatte, kam ein Mädchen im Alter von ungefähr vierzehn oder fünfzehn Jahren in das Zimmer herein spaziert und trug eine große Tasche mit sich. Das musste Logans Schwester sein. Ich erkannte eine Ähnlichkeit in ihrem Lächeln, als sie mich erblickte. Sie kam zu mir herüber und gab mir ihre Hand, die ich freundlich entgegennahm. „Presley!", stellte sie sich vor. Ich nickte ihr anerkennend zu und nannte ihr dann auch meinen Namen. Kurz darauf verabschiedete sie sich von uns und verschwand aus dem Haus. Ich vermutete, dass sie bei einer Freundin übernachten würde, aufgrund der großen Tasche.
Gegen ein Uhr Mittag, nachdem wir uns ausgequatscht hatten, schlug Logan vor, mich durch seine Heimatstadt zu führen. Zu Mittag würden wir in einem Restaurant oder in einer Bude essen, meinte Logan zu seiner Mutter. Doch Pamela bestand darauf, dass das Mittagessen in ihrem Haus verspeist wurde. So aßen wir ihren geliebten Auflauf, den sie schon vorhin vorbereitet hatte. Nach dem Essen half ich Pamela beim Abräumen und Geschirrspülen, Logan unterhielt sich mit seinem Vater im Wohnzimmer. Pam gab mir einen nassen Teller, den ich mit einem Tuch abtrocknete. Während wir vor der Spüle standen, unterhielten wir uns. Pamela erschien mir dabei sehr glücklich. Sie lächelte andauernd, dann meinte sie: „Du machst ihn sehr glücklich. Das freut mich." Ich musste mich zwingen nicht auffällig zu grinsen. „Er kann manchmal schwer sein, aber ich bin mir sicher, dass du das schaffst. Er liebt dich wirklich sehr!" Sie drehte sich in meine Richtung, um mir ins Gesicht zu sehen, dann setzte sie fort: „Ich hoffe für euch beide, dass ihr sehr lange zusammen bleibt und vielleicht heiratet?" Sie schenkte mir ein Zwinkern und ich konnte meine Gefühle nicht zurückhalten, ein Grinsen überspielte mein Gesicht. „Danke!", sagte ich etwas leiser, da ich nicht wusste, was ich darauf antworten sollte.